Das Wildbienenhaus

Wildbienen sind für die Pflanzenvielfalt enorm wichtig. Die fleissigen Insekten bestäuben auf ihrer Suche nach süssem Nektar unzählige Blüten. Aber der Wildbienen-Bestand nimmt stetig ab. Umso wichtiger ist es, sie zu unterstützen.
Das sagt
der Güggel:
Das sagt
der Güggel:

Worum geht es? 

Eigentlich sind Wildbienen nicht heikel. Allzu viel brauchen sie nicht zum Leben: einen sicheren Unterschlupf und ausreichend Pflanzen in Flug-Reichweite. Aber genau das finden sie immer weniger in der Schweiz. Die Pflanzenvielfalt hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Für die Bienen bedeutet das: Sie finden immer weniger Pollen und Nektar – ihre Hauptnahrungsquellen. Grund dafür ist die fortschreitende Zersiedelung und die monotone Gebäude- und Landschaftsgestaltung. Überdüngte Wiesen, kahle Gärten und kaum ungenutzte Randflächen bedeuten für die Wildbienen weniger Nahrung und kaum Unterschlupf. 

Warum ist das wichtig? 

Der Bienenbestand nimmt in der Schweiz sei über 60 Jahren massiv ab. Rund die Hälfte der einheimischen Bienenarten gilt als gefährdet. Das ist alarmierend, denn: Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) werden rund 80 Prozent der wilden Blütenpflanzen und drei Viertel der meistgehandelten Nahrungspflanzen von Bienen, Schwebefliegen oder Käfern bestäubt. Anders gesagt: Ohne diese Insekten keine Äpfel. Lange lag der Fokus beim Bestäuben auf den bekannten Honigbienen. Mittlerweile sind sich die Forscher aber einig, dass die rund 600 Wildbienen-Arten sogar noch deutlich effizientere Bestäuberinnen sind. 

Wie können wir helfen? 

Die gute Nachricht ist: Allzu viel braucht es nicht. Auch in diesem Fall ist weniger oft mehr. Das gilt beispielsweise fürs «Aufräumen» im Garten. So sollten Wiesen nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Insbesondere nicht mehr vor dem Winter, da die Bienen dann ihre Larven legen. Auch ganz wichtig sind Unterschlupf- bzw. Nist-Möglichkeiten. Rund die Hälft der Wildbienen-Arten sind Bodenbrüter. Sie brauchen offene und sonnige Flächen, wo sie sich einnisten können. Verbundplatten oder Unkrautfolie sind ihr grösster Feind. Auch eine gute Hilfe können «Wildbienenhäuser» sein. Dabei muss aber auf die Details geachtet werden. Die Eingangslöcher dürfen beispielsweise nicht ausgefranst sein, da sich die Bienen sonst die Flügel verletzen können. 

Am wichtigsten ist aber: Ein vielfältiges Pflanzen-Umfeld aus einheimischen Arten. So finden die Bienen das ganze Jahr über Pollen und Nektar. Daraus wird zwar anders als bei den Honigbienen kein leckerer Brot-Aufstrich – aber für unsere Ernährung sind die Wildbienen genauso wichtig. 

1 Kunstvoller «Güggel» 
2 Die Trockensteinmauer
3 Kräutergarten
4 Vogel-Nistkästen
5 Fledermauskasten 
7 Das Wildbienenhaus
8 Asthaufen und Totholz
9 Sandbienen
10 Schottenflure
11 Lesesteinhaufen 
12 Blumenwiese & Blumenrasen 
13 Krautsaum
14 Die Wildhecke
15 Hochbeet
16 Strom vom Dach